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Laufen - mein Leben
Gerd Müller aus Havelberg
   
   
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Rennsteiglauf-Marathon 2011

39. Rennsteiglauf am 21. Mai 2011

 

  Es war mein 23. Rennsteiglauf - der 21. Marathon (2x Supermarathon

Beginne ich doch gleich mit dem Ergebnis:  Im Ziel war ich nach 4:54:10 Stunden.

Dies war der 1676. Platz gesamt und der 63. in der AL M60.

Am Schluß war ich trotz der sehr durchwachsenen Endzeit, stolz darauf, das Ziel durchlaufen zu haben.


Zwischendurch hatte ich mehr als einmal daran gedacht, das Rennen vorzeitig zu beenden.

Sehr schnell spürte ich, daß etwas nicht so richtig stimmte. Die gewohnte Kraft war nicht vorhanden und es ging alles irgendwie schwer.

Zuerst dachte ich, dass es an der anstrengenden langen Einheit vom letzten Sonntag lag, doch etwa bei km 10 stellte sich heraus, woran es lag. Plötzlich spielte mein Magen verrückt.

Es setzten Krämpfe ein und ich bekam Durchfall. Alles, was ich zu mir nahm, ging postwendend wieder raus. Insgesamt 4 x war ich im Gebüsch.

Dass führte natürlich zu einer Austrocknung und zu rapidem Kraftverlust!

Ich habe echt kämpfen müssen - es war eine richtige Quälerei!

Immer wenn der Gedanke an Aufgabe übermächtig wurde, dachte ich daran, wie ich mich am Abend darüber ärgern würde. Wenn es natürlich ganz schlimm geworden wäre und eine Gesundheitsgefährdung eingetreten wäre, hätte ich natürlich abgebrochen!

Irgendwie ging es aber - zwar langsamer als sonst - immer weiter.

Dann kam immer mehr Regen, der ab und an vom Donner begleitet war. Die einsetzende Abkühlung führte wohl dazu, dass nach dem großen Anstieg bei km 31-32 plötzlich eine Besserung eintrat. Die Getränke behielt der Magen wieder bei sich und die Krämpfe verschwanden auch.

Also nahm ich das Ziel in Angriff, das ich vorher bereits völlig abgeschrieben hatte:  unter 5 Stunden bleiben!

Plötzlich konnte ich wieder die Gefälleabschnitte runterbrettern, obwohl sie manchmal zu kleinen Bachläufen geworden waren. Es war teilweise ein Regen, wie ich ihn selten bei einem Wettkampf erlebt habe. Es goss, wie aus Eimern!

Auf den letzten 5 km war es wieder so, wie schon so oft:  Ich überholte und überholte - einfach toll! Vorher war es meisst genau umgekehrt - ich wurde überholt!

So durfte ich wieder mal erleben, wie es möglich ist, dass man sich innerhalb kurzer Zeit von totaler Schwäche erholen kann!

Ich war allerdings sehr froh, als es endlich vorbei war!

Auch nach 23 Laufjahren kann es also immer wieder neue und ungewohnte Situationen geben, mit denen man fertig werden muss!

Das ist auch einer der schönen Seiten unserer Sportart.

Eine angenehme Seite des Wettkampfverlaufes ist, dass ich jetzt - nach 6 Stunden - kaum noch muskuläre Probleme verspüre.

Einen Nachteil muss ich aber auch vermelden:  Mein Forerunner 305 ging bis zum Schluss trotz Regensturzgüssen einwandfrei. Ich schaltete ihn aus, nachdem ich durchs Ziel war und die exakten Angaben abgelesen hatte. Jetzt wollte ich ihn aufladen und auslesen - aber er reagiert nicht, geht gar nicht anzuschalten!

Hoffentlich fängt er sich wieder !

 
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