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Laufen - mein Leben
Gerd Müller aus Havelberg
   
   
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Tangermünde, 13.04.2014 - ein windiger Marathon

Elbdeichmarathon Tangermünde - ein windiger Lauf im April!

 

 

Es war der 4. Wettkampf, den ich für meinen Verein "SV 90 Havelberg" unter die Laufschuhe nehmen wollte.

 

Ich hatte im Vorfeld gemischte Gefühle. Zum einen war der furchtbare Einbruch in Frankfurt im Oktober 2013 noch im Kopf und zum zweiten machten mit die fehlenden richtig langen Trainingseinheiten doch etwas Sorgen.

 

Die drei Wochen andauernden Kieferprobleme hatten doch zu spürbaren Trainingseinbussen geführt.

 

Mein Ziel war allerdings klar, als ich mich heute, am 13. April, auf den Weg nach Tangermünde machte - ich wollte endlich wieder mal die 4 Stunden-Marke knacken!

 

Eigentlich etwas vermessen, denn beim 10 km Straßenlauf in Magdeburg zwei Wochen zuvor, konnte ich "nur" 50 min. laufen. Um bei so einer Vorleistung unter 4 Stunden über die Marathondistanz zu bleiben ist nicht gerade sehr wahrscheinlich.

                                                                                                                                                 Aber man sollte sich schon Ziele setzen!

 

Das Wetter war eigentlich gut, wenn der Wind nicht gewesen wäre. Teilweise artete es in Sturmböen aus. Aber das betraf ja alle 167 Läufer, die am Start waren.

 

Gleich nach dem Start um 10 Uhr versuchte ich, das beste gleichmäßige Tempo für mich zu finden. Das gelang mir ganz gut.

 

Die 10 km Marke erreichte ich nach 55 Minuten und km 20 nach 1:50 h. Gleichmäßiger geht es kaum.

 

Die Startlinie überquerte ich nach dem Halbmarathon wieder nach knapp 1:56 h als 113. und machte mich auf die zweite Runde. Warf mich wieder dem Wind entgegen.

 

Ich teilte meinem Kopf mit, dass er gar nicht erst versuchen solle, mir eine Schwäche vorzugaukeln. Ich würde ihm das nicht abnehmen. Denn diese 2. Runde würde eine Kopfsache werden - das war mir nach der ersten klar!

 

Ich kann es vorweg nehmen - der große Einbruch kam nicht. Obwohl es nicht einfach war, gelang es mir, meine Tempo so einigermaßen durchzulaufen.

 

Auf dieser zweiten Runde konnte man wieder sehr gut beobachten, dass ein Marathon sich wahrlich immer erst ab km 30 entscheidet. Nicht nur vorn bei den Siegern, sondern auch bei den vielen Läufern dahinter!

 

Einen nach dem anderen konnte ich nun "einsammeln" und dabei beobachten, dass sich viele doch gewaltig übernommen hatten. Dies war natürlich auch zu einem großen Teil dem Wind zuzuschreiben.

 

So konnte ich, nachdem ich zum Halbmarathon 113. war, den Zielstrich als 69. überlaufen!  Doch ich hatte mir ja ein Ziel gesetzt - ich WOLLTE die 3 am Anfang meiner Zielzeit stehen haben!

 

Die letzten 10 km sah ich so oft zur Uhr , wie ich es sonst nie tat. Ich wollte nicht durch Unaufmerksamkeit dieses Ziel gefährden!

 

Bei km 38 stellte ich fest, dass es reichen könnte und bei km 40 zog ich noch ein klein wenig an, um ganz sicher zu gehen! Eigentlich war ich selbst erstaunt, dass dies möglich war!

 

Bei diesem Anziehen musste ich aber ganz vorsichtig zu werke gehen, denn es kann ganz schnell schief gehen und alles wäre vorbei.

Denn ganz schnell ist ein Krampf da, der dann sofort alles kaputt machen würde.

 

Ich hatte das 1999 in Berlin erlebt, als ich durch so eine überhastete Aktion die damals mögliche Traumzeit für mich ganz knapp um 50 Sekunden verfehlte!

 

Es war ein perfektes Timing und ich brauchte auf der Zielgeraden nicht mehr beschleunigen, um mit 3:59:14 h über den Zielstrich zu laufen!

 

Meine Familie an der Seite jubelte - und ich erst!  Maßarbeit!

 

In der Altersklasse m 65 wurde ich damit Zweiter hinter einem Läufer aus Berlin.

Wir waren nur zwei Starter in dieser AK.

 

Ich bin aber lieber 2. mit einer guten Zeit, als 1. ohne Gegner. Dem Berliner Läufer gratuliere ich von Herzen, denn mit einer 3:44 lief er eine für diese AK wirklich super Zeit!

 

Mit diesem ersten Marathon des Jahres, der gleichzeitig mein 90. Lauf (Marathon und länger) war, war ich mehr als zufrieden. Schon ziemlich lange bin ich den 4 Stunden "hinterher gelaufen"!

 

Ich musste erst nach Havelberg ziehen und Rentner werden, um es endlich wieder zu schaffen!

 

 

 

Gerd Müller

 

 

 
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