Ja, es sollte wirklich nur eine Standortbestimmung werden, der 50km Ultramarathon in Rodgau.

Ganz schön vermessen für mich, als immer noch Neuling auf der Ultradistanz. Was soll`s, ich kann nur lernen.

Eigentlich war geplant, dass ich die Fahrt nach Rodgau gemeinsam mit dem „Vater des Thüringenultra“, mit Gunter Rothe antrete. Doch leider war Gunter durch eine Grippe so in Trainingsrückstand geraten, dass er leider verzichten musste. Also griff ich auf Plan B zurück. Ich fuhr schon am Vortag nach Offenbach, schlief in meinem Zimmer und fuhr am nächsten Morgen die 8 Stationen mit der S-Bahn nach Rodgau-Dudenhofen.

Da ich zeitig aufgebrochen war, traf ich rechtzeitig in der Sporthalle ein und hatte in der erst halb vollen Halle keine Mühe, die schon anwesenden Foris von „streakrunner.de“ zu finden. Ich kann wirklich sagen, alles sehr nette Menschen !!

Schnell hatte ich auch meine Startunterlagen und staunte nicht schlecht, dass es bei 25 € Startgeld sogar noch eine Sporttasche als Geschenk gab.

In aller Ruhe machten wir uns auf den Weg zum Start. 800m galt es von der Turnhalle bis zur Startlinie zurückzulegen. War bei dem Wetter gar nicht so verkehrt. So wurde man wenigstens etwas warm.

Apropos Wetter. Wer mich kennt, weiss, dass es für mich nicht gut ist, bei Kälte zu laufen.

Bei 20-25 °C fühle ich mich auf der Piste am wohlsten. So waren also die -2°C und der kräftige Wind in Rodgau eine zusätzliche Belastung.

Doch ich hatte es ja so gewollt. Ende Januar hätte es noch viel schlimmer sein können !

Also, sei zufrieden, sagte ich mir !

Etwas überrascht war ich doch über das Niveau der mitlaufenden Streakrunner – nochmals meinen Respekt hier an dieser Stelle !

Nun zum Lauf . 10 Runden von 5 km galt es zu durchlaufen. Man konnte nach jeder Runde aufhören, da aller 5 km die Zeit elektronisch genommen wurde. Doch für mich war von Anfang an klar, dass ich durchlaufen würde, egal wie schwer es auch werden würde !

Ich war angereist um die 50 km zu testen, also würde ich sie auch laufen ! Und es wurde schwer ! Da ich die Höhepunkte der Saison im Sommer habe, bin ich im Training noch nicht bei den ganz langen Einheiten angekommen. So war mir von Anfang an klar, dass es in der zweiten Hälfte auch ein Training für den Willen werden würde.

Es wurde aber nicht so schlimm wie erwartet – dank Streakrunning ! Natürlich ist es eine Kopfsache, wenn es nach der 7. Runde beginnt, schwer zu gehen und man weiss – oh...sind ja immer noch 3 Runden ! Das ist dann der Moment, wo der Kopf übernimmt...und siehe da, es geht doch !!!  Und immer noch...und immer noch ! Endlich, die letzte Runde ! Jetzt aber..... ..versuche, was noch geht !  Und es ging immer noch etwas. Die letzten 1000 m konnte ich noch mal richtig beschleunigen und erhobenen Hauptes das Ziel passieren. Mit 4:43:50 war ich nicht unzufrieden !

Ich muss sagen, nach vielen meiner Marathons war ich platter, als bei diesem Ultra und bei diesen Bedingungen !

Fazit:  Test gelungen! Ich bin im Training genau auf dem richtigen Weg !

Der Lauf war liebevoll organisiert und es war wirklich echte Qualität am Start ! Etwas mehr Zuschauer wären zu verkraften gewesen. Aber, wer geht schon bei diesem Wetter freiwillig vor die Tür ?  Scheinbar doch nur die positiv verrückten Ultraläufer und ihre nicht weniger harten Begleiter !

Ich glaube, ich komme 2010 wieder !

Gerd Müller