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Laufen - mein Leben
Gerd Müller aus Havelberg
   
   
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Ottobrunn - eine Premiere !

Am Sonntag, den 23.03.09 fand diese Premiere statt und ich werde sie wohl so schnell nicht vergessen. Es sollte ein Lauf des Frierens werden.


Am Vortag machte ich mich gemeinsam mit Christine in unserem Honda auf den Weg.

Nachdem wir in Oberhof die immer noch vorhandenen Schneemassen fotografiert hatten, fuhren wir auf die Autobahn und der Regen begann.

Bis weit nach Bayern hinein ging es in der Gischt ziemlich flott voran. Zum Glück kam es nicht zu einem Stau, da alle einigermaßen diszipliniert fuhren.

Siehe da, als wir uns unserem Ziel näherten, riss plötzlich der Himmel auf und in kürzester Zeit war er für uns da...der berühmte weißblaue Himmel der Bayern ! Es wurde sogar warm.   

Wir konnten ohne Jacken einen Stadtrundgang absolvieren. Nachdem wir noch erforscht hatten, wo sich das Startgelände befand, kehrten wir ins Hotel zurück und.....ja, es begann zu regnen !!! Um es vorweg zu nehmen, es hörte auch bis zu unserer Rückfahrt am nächsten Tag gegen 17.45 Uhr nicht wieder auf !     

Der Lauftag begann.....6:30 Uhr Blick aus dem Fenster....na klar...Regen !  Oh, oh, oh, das wird kalt !  Überhaupt nicht mein Wetter !!!

8:00 Uhr der Versuch, mich etwas einzulaufen, aber gleich wieder aufgegeben weil es schüttete.

Ein Taxi kam und brachte Aufmunterung. Es war Susanne von den Streakrunnern, die gemeinsam mit Volker (schon da) und mir die Fahne der „Täglich-Läufer“ hoch halten sollte.

Und wie sie es tat...wie ein Uhrwerk drehte sie bis zum Schluss gleichmäßig ihre Runden.

Dies traf auch auf Volker zu. Meinen Respekt und meine Hochachtung an die Beiden...super Leistung bei diesen Bedingungen !

9:00 Uhr der Start war erfolgt. Wie ich es mir vorgenommen hatte, lief ich relativ flott an. Aber ich war mir völlig unsicher über den Ausgang dieser Geschichte. Nach der ersten Runde waren schon die Handschuhe nass und ich begann zu erahnen, dass noch ganz schwere Zeiten auf mich zukommen würden. Ich hasse Läufe, bei denen man friert !!! Hier sollte sich dieses Frieren noch dazu über 6 Stunden hinziehen....schreckliche Vorstellung.

Jedes Mal, wenn ich Susanne oder Volker überholte, munterten wir uns gegenseitig auf, was für beide immer sehr hilfreich war ! 

Etwa nach 3 Stunden begann es, schwer zu werden ! Aber ich holte alle Willenkraft aus meinem Kopf  (ja, dieser Lauf war zum großen Teil eine Kopfsache) heraus und zwang mich, auch in dieser schweren Phase, nicht zu Gehen ! Sehr hilfreich war für mich auch die Betreuung durch Christine, die mir regelmäßig „die Flasche gab“ und für Austauschklamotten sorgte. Immerhin „verbrauchte“ ich bei diesem Wetter 2 Anoraks und 4 Paar Handschuhe ! 

Denn ich hatte ein großes Ziel:  Bei meinem ersten 6 Stunden Lauf mit 60 Jahren 60 km zurücklegen !

Eine große Hilfe dabei war auch mein GPS des Forerunners 305. Ich wusste immer, wie viele km ich schon zurückgelegt hatte, aber auch, was noch zu tun war, um dieses Ziel zu erreichen.

Bald „sah“ ich, dass, dass es nötig war, mich zu steigern.....also steigerte ich mich eben !

Das klingt so einfach, aber war es natürlich nicht.  Aber es ging....unglaublich, wozu der trainierte Organismus fähig ist, wenn man denn wirklich will !

10 Minuten vor dem Ende bekam auch ich mein „Stöckchen“, lief damit noch eine volle Runde und cirka eine halbe.  Die Schlusssirene stoppte uns alle, wir blieben sofort stehen und legten brav unser Stöckchen nieder.

Beim Rückweg zum Startgelände kam uns schon der Vermessungstrupp entgegen, der die Restmeter jedes Läufers(in) genau erfasste.

Im nachhinein konnte ich feststellen, dass ich die letzten 3 Runden jeweils um fast eine Minute schneller war, als die vorangegangenen.

Deshalb stand als Endergebnis dann auf meiner Urkunde: 60,566 km -Platz 2 AK m60
 
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