(12 Stunden)-Lauf in Fröttstädt am 27.03.10 |
Eine alte Läuferweisheit wurde wieder mal bewiesen – „Im
Laufsport lernt man nie aus“ !
Das betraf heute mich ganz persönlich!
Am vergangenen Dienstag bekam ich akute Wadenprobleme links
wie aus dem Nichts.
Läuferische Belastungen lagen nicht vor – völlig unklar,
woher die Probleme plötzlich kamen – aber sie waren da.
Am Mittwoch war es so schlimm, dass ich schon fast sicher
war, heute nicht laufen zu können.
Am Donnerstag wurden die Probleme durch Mg, Einreibung und
Gymnastik schon geringer und am Freitag noch weniger. Also beschloss ich, die
12 Stunden in Angriff zu nehmen.
Meine Frau hatte mir noch geraten, eventuell „nur“ die 6
Stunden zu wählen – hätte ich doch auf sie gehört!
Aber nein, es musste das volle Programm sein!
Also, 4.15 Uhr klingelte der Wecker. Ich machte mich leise
fertig, da ich unseren Besuch aus Neuhaus (Startort des Rennsteigmarathons) und
meine Frau nicht wecken wollte.
Am Start in Fröttstädt waren wir nur eine kleine Gruppe. 21
Läufer wollten sich auf die 12 Stunden wagen.
Wettermäßig hatten wir Glück. Nach stürmischer und
regnerischer Nacht blieb es trocken und die Temperatur war sogar für mich
erträglich – als Wärmeläufer.
Die ersten 30 Km liefen bestens und ich fühlte mich in meiner
Entscheidung bestätigt.
Mit einem relativ flotten Schnitt von 10 km/h ging ich die
Sache an.
Kurz bevor um 10 Uhr die 6 Stunden Läufer dazu stießen,
begann mein Leidensweg.
Es begann mit einem Ziehen am linken Wadenansatz und
verschlimmerte sich von Runde zu Runde immer mehr. Als dann die Wade völlig
fest war und ich mein Bein nur noch unter Schmerzen beugen konnte, beschloss
ich zähneknirschend, den Lauf zu beenden.
Wenn es Wadenkrämpfe gewesen wären...dagegen kann man noch
was tun. Salztabletten oder Massage können da viel ausrichten.
Aber es war kein Krampf – die Wade war fest, knüppelfest.
Nichts ging mehr!
Das erste mal, das ich einen Wettkampf vorzeitig beendet
habe! Es hatte nicht mal was mit Vernunft zu tun – nein, es ging einfach nicht
mehr!!!
Jetzt hoffe ich nur, dass die Sache bald vorüber ist, damit
ich in 2 Wochen zum Kyffhäuser-Marathon laufen kann.
Eine freudige Seite hatte der heutige Tag aber. Knapp vor 30
km standen plötzlich Petra und Volker an der Seite und klatschten mich ab. Sie
warteten auf ihren Start, der um 10 Uhr erfolgen sollte.
2 Stunden waren wir dann gemeinsam auf der Strecke und
umrundeten das Vereinshaus, das ja noch viele andere Streakrunner bestens
kennen.
Die Veranstaltung war sehr gut und liebevoll organisiert, wie
wir das ja von den Fröttstädtern kennen.
Die Zählung der Runden war kein Problem, denn sie erfolgte
per PC. Jeder Läufer war mit einem Transponder ausgerüstet.
Durch einen Beamer wurde die Rundenzahl und die gelaufenen
Km sowie die Zeit sofort auf eine Leinwand projiziert, so dass jeder sofort
nach Durchlauf einer Lichtschranke sein jeweiliges Zwischenergebnis sehen
konnte. Ich glaube, nicht nur ich fand diese Sache toll.
Ach ja, mein „Endergebnis“ fehlt ja noch.
Nach 59 Runden a 970 m und einer vergangenen Zeit von etwa
6:04 h hörte ich auf
.
Das waren genau 57,230 km.
Für die Umstände eigentlich ganz zufriedenstellend – meine
ich!
Zufrieden war ich auch darüber, dass ich körperlich
eigentlich noch gut dabei war, es hätte weiter gehen können – aber leider.
Mit meinem Trainingszustand bin ich zufrieden! |
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