Marathons und länger:
  101 (25 Ultras)
 

 
 
 
   
 
Laufen - mein Leben
Gerd Müller aus Havelberg
   
   
Diese Seite arrow Laufberichte arrow (12 Stunden)-Lauf in Fröttstädt am 27.03.10
   
 
 
   
 
(12 Stunden)-Lauf in Fröttstädt am 27.03.10

Eine alte Läuferweisheit wurde wieder mal bewiesen – „Im Laufsport lernt man nie aus“ !

Das betraf heute mich ganz persönlich!

Am vergangenen Dienstag bekam ich akute Wadenprobleme links wie aus dem Nichts.

Läuferische Belastungen lagen nicht vor – völlig unklar, woher die Probleme plötzlich kamen – aber sie waren da.

Am Mittwoch war es so schlimm, dass ich schon fast sicher war, heute nicht laufen zu können.

Am Donnerstag wurden die Probleme durch Mg, Einreibung und Gymnastik schon geringer und am Freitag noch weniger. Also beschloss ich, die 12 Stunden in Angriff zu nehmen.

 

Meine Frau hatte mir noch geraten, eventuell „nur“ die 6 Stunden zu wählen – hätte ich doch auf sie gehört!

 

Aber nein, es musste das volle Programm sein!

Also, 4.15 Uhr klingelte der Wecker. Ich machte mich leise fertig, da ich unseren Besuch aus Neuhaus (Startort des Rennsteigmarathons) und meine Frau nicht wecken wollte.

 

Am Start in Fröttstädt waren wir nur eine kleine Gruppe. 21 Läufer wollten sich auf die 12 Stunden wagen.

Wettermäßig hatten wir Glück. Nach stürmischer und regnerischer Nacht blieb es trocken und die Temperatur war sogar für mich erträglich – als Wärmeläufer.

 

Die ersten 30 Km liefen bestens und ich fühlte mich in meiner Entscheidung bestätigt.

Mit einem relativ flotten Schnitt von 10 km/h ging ich die Sache an.

Kurz bevor um 10 Uhr die 6 Stunden Läufer dazu stießen, begann mein Leidensweg.

 

Es begann mit einem Ziehen am linken Wadenansatz und verschlimmerte sich von Runde zu Runde immer mehr. Als dann die Wade völlig fest war und ich mein Bein nur noch unter Schmerzen beugen konnte, beschloss ich zähneknirschend, den Lauf zu beenden.

 

Wenn es Wadenkrämpfe gewesen wären...dagegen kann man noch was tun. Salztabletten oder Massage können da viel ausrichten.

Aber es war kein Krampf – die Wade war fest, knüppelfest. Nichts ging mehr!

 

Das erste mal, das ich einen Wettkampf vorzeitig beendet habe! Es hatte nicht mal was mit Vernunft zu tun – nein, es ging einfach nicht mehr!!!

 

Jetzt hoffe ich nur, dass die Sache bald vorüber ist, damit ich in 2 Wochen zum Kyffhäuser-Marathon laufen kann.

 

Eine freudige Seite hatte der heutige Tag aber. Knapp vor 30 km standen plötzlich Petra und Volker an der Seite und klatschten mich ab. Sie warteten auf ihren Start, der um 10 Uhr erfolgen sollte.

2 Stunden waren wir dann gemeinsam auf der Strecke und umrundeten das Vereinshaus, das ja noch viele andere Streakrunner bestens kennen.

Die Veranstaltung war sehr gut und liebevoll organisiert, wie wir das ja von den Fröttstädtern kennen.

 

Die Zählung der Runden war kein Problem, denn sie erfolgte per PC. Jeder Läufer war mit einem Transponder ausgerüstet.

Durch einen Beamer wurde die Rundenzahl und die gelaufenen Km sowie die Zeit sofort auf eine Leinwand projiziert, so dass jeder sofort nach Durchlauf einer Lichtschranke sein jeweiliges Zwischenergebnis sehen konnte. Ich glaube, nicht nur ich fand diese Sache toll.

 

Ach ja, mein „Endergebnis“ fehlt ja noch.

 

Nach 59 Runden a 970 m und einer vergangenen Zeit von etwa 6:04 h hörte ich auf

.

Das waren genau 57,230 km.

 

Für die Umstände eigentlich ganz zufriedenstellend – meine ich!

Zufrieden war ich auch darüber, dass ich körperlich eigentlich noch gut dabei war, es hätte weiter gehen können – aber leider.

 

Mit meinem Trainingszustand bin ich zufrieden!

 
< Zurück   Weiter >