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Laufen - mein Leben
Gerd Müller aus Havelberg
   
   
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Teammarathon Leipzig 2012 - Nässe, Kälte, Schlamm!

Ich wollte zur Vorbereitung meiner geplanten Ultras in diesem Jahr im Januar schon einen Marathon machen. Also, Dienstplan her - Rodgau Nachtschichten, Woche davor frei - also Teammarathon Leipzig! Vor 2 Jahren war ich schon mal da und durfte in viel Schnee dort laufen.

Ich wollte zur Vorbereitung meiner geplanten Ultras in diesem Jahr im Januar schon einen Marathon machen. Also, Dienstplan her - Rodgau Nachtschichten, Woche davor frei - also Teammarathon Leipzig! Vor 2 Jahren war ich schon mal da und durfte in viel Schnee dort laufen.

 

Leider klappte es nicht mit einem Team im Streakrunner-Forum. Also nahm ich die Teambörse in Anspruch und schnell war ein zweiter Läufer gefunden. Nachdem nach einiger Zeit der erste 3. Mann absagte, fand sich aber doch noch einer, der sogar mit uns versuchen wollte, seinen ersten Marathon zu bestreiten. Er war aber alles andere als ein Anfänger und hatte klasse Zeiten über 10 km und  den HM zu bieten.

 

Also, mit Wilfried Krüger und Jan Thielbeer wollte ich in Leipzig als Team "Schneesturm"

an den Start gehen.

 

Als ich mit Christine am Starttag gegen 9:30 Uhr nach einer reibungslosen Anfahrt im Startgelände eintraf, sprach uns beim Aussteigen sofort ein Radler an, der mein GTH-Kennzeichen bemerkt hatte - es war Jan! Eine Stunde später lernte ich auch Wilfried kennen und es konnte los gehen!

 

Wir starteten in der Kategorie "über 150 Jahre", wobei Jan der deutlich Jüngste von uns war mit gerade mal 28 Jahren.

 

Pünktlich mit dem Startsignal begann auch der Niederschlag. Erst war es Schnee, der im Verlaufe der Zeit sich immer mehr mit Regen mischte. Der kräftige Wind machte es nicht gerade einfacher.

 

Es waren Bedingungen, wie sie gerade für mich als "Wärmeläufer" nicht schlechter hätten sein können! Nach 5 km hatte ich nasse Füße und die Finger waren schon fast gefühllos!

Bei etwa km 20 ging mir der Schnürsenkel auf - was für ein Problem!

 

Die Verpflegung war bemerkenswert gut. Es gab eigentlich alles. Die verschiedensten Getränke kalt und warm, Schleim und feste Nahrung!

 

Es war bemerkenswert, wie gut wir als Mannschaft funktionierten. Die ersten Runden gingen wir mit einer Pace von knapp unter 6 Minuten an. Wir waren uns schnell einig, daß dies einen Tick zu schnell war und nahmen etwas zurück.

 

Es war klasse, Jan bei seinem ersten Marathon zu beobachten - einfach klasse! Man sah, daß er ein toller Läufer war, der schon ein sehr gutes Niveau erreicht hatte. Wir hofften mit ihm, daß er auch auf dem zweiten Teil gut durchhalten würde!

 

Jedoch war ich es, den es traf. So zwischen km 25 und 35 mußte ich mächtig kämpfen, um das Team nicht völlig aus dem Rhythmus zu bringen. Man kann schon von Krise sprechen!

 

Aber wie schon oft erlebt - die Krise ging vorüber und plötzlich bei km 35  fühlte ich mich wieder richtig gut.

 

Vor uns liefen zu diesem Zeitpunkt mehrere Teams, die ungefähr so schnell waren wie wir.

Ich dachte mir: Eigentlich müßte da doch noch etwas gehen.

 

Ich schaute meine zwei Mitstreiter an, um zu sehen, ob etwa einer eine Krise hatte. Da dies nicht der Fall zu sein schien, sagte ich:  "Beim letzten Durchlauf des VP an Start und Ziel bleiben wir bitte nicht stehen und nicht trinken - 2,1 km vor dem Ziel hat das ja doch keine Wirkung mehr. Ich trete jetzt an und wir versuchen, die noch alle zu holen!"

 

Gesagt, getan. Ich war selbst überrascht, wie leicht es mit fiel, deutlich zu beschleunigen!

Nach und nach überholten wir ein Team nach dem anderen. Bei km 41 holten wir auch noch das Team in den grünen Hemden, das uns vor längerer Zeit selbst überholt hatte.

 

Ich überzeugte mich ständig, daß beide ca. 20 m hinter mir immer noch da waren und also diese Beschleunigung hatten mitgehen können - klasse!

 

Kurz vor dem Ziel ,waren wir alle zusammen, fassten uns bei den Händen und liefen gemeinsam über die Ziellinie!

 

Alle drei waren wir sehr zufrieden. Jeder für sich selbst natürlich, aber auch damit, diese Strecke bei diesen widrigen Bedingungen mit vorher unbekannte Leuten so gut und harmonisch absolviert zu haben!

 

Es war für alle ein guter Test und ein erfolgreiches Aufbautraining unter Wettkampfbedingungen im Winter.

 

Der größte Erfolg war es natürlich für Jan! Den ersten Marathon in so souveräner Manier abzuliefern - meinen allergrößten Respekt!

 

 
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